Aktuelles

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LandFrauen:

Natürlich aktiv!


Gemeinsam auf Schusters Rappen

Wanderung mit Reinfelder LandFrauen nach Bad Segeberg landFrauen neuengörs
Foto: Inke Studt-Jürs

Die Wanderung der Neuengörser LandFrauen im vergangenen Jahr nach Reinfeld (Bericht s.u.) gab die Initialzündung für eine gemeinsame Wanderung zusammen mit den Reinfelder LandFrauen. Vom Treffpunkt in Weede aus ging es zunächst durch die Feldmark entlang der blühenden Rapsfelder nach Bad Segeberg. Dort umrundeten wir die Südspitze des Segeberger Sees. Durch den Kurpark mit seinen terrassenförmig angelegten Beeten ging es zum Zwischenstopp ins Park Café. Nach der Stärkung führte uns der Rückweg auf ruhigen Wegen an der historischen Backofenwiese und den Friedhöfen der Segeberger Marienkirche raus aus dem Stadtgebiet. Die letzten Kilometer, insgesamt waren es 16 km, wanderten wir auf einem Feldweg zurück nach Weede.

Die Reinfelder LandFrauen waren ganz begeistert, die Stadt Bad Segeberg mal aus einem anderen, grünen Blickwinkel zu erleben. Viele kannten bislang nur die Stadtdurchfahrt der B206. Allen Teilnehmerinnen hat die Wanderung so viel Spaß gemacht, dass man sich im kommenden Jahr für eine Wanderung in Reinfeld verabredet hat.

 

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Das Gut Pettluis – am Holze gelegen

Im vergangenen Herbst hatte der NDR im Rahmen der Aktion „Wünsch Dir Deinen NDR“ das rote Sofa der Sendung DAS! bei Andrea und Christian Wätjen auf dem Gut Pettluis aufgestellt. Die Reportage gefiel den Neuengörser LandFrauen so gut, dass sie ihre diesjährige Sommerradtour durch Feld, Wald und Wiesen Richtung Daldorf unternahmen. Das gastfreundliche Ehepaar begrüßte die Gruppe mit Kaffee und Kuchen im ehemaligen, umgebauten Kuhstall.

 

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Christian Wätjen berichtete lebhaft und mit Anekdoten gespickt sowohl von seinem persönlichen Weg nach Pettluis als auch aus der Historie des Gutshofes. Der 79-jährige war 1945 als zweijähriges Kind „im Rucksack“ seiner Mutter mit seinen Geschwistern von Schlesien nach Schleswig-Holstein auf das Gut Müssen, auf dem seine Tante lebte, geflohen. Als junger Mann durchlief er eine landwirtschaftliche Ausbildung und absolvierte die Landwirtschaftsschule in Bad Segeberg. Auf Wunsch seines Großvaters fuhr Wätjen im Anschluss allerdings einige Jahre zur See, schließlich entstammte er einer bekannten Bremer Reeder- und Kaufmannsfamilie. Später wandte er sich wieder dem „grünen Bereich“ zu, bewirtschaftete zunächst das Gut Müssen und später das Gut Alt Erfrade, ein Besitz der Hansestadt Hamburg. Das benachbarte Gut Pettluis gehörte ebenfalls der Hansestadt Hamburg. Dort wurde mit Hilfe von Strafgefangenen die Landwirtschaft betrieben. Nach dem die Kosten für diese Art Strafvollzug zu hoch wurden, suchte die Stadt einen neuen Pächter und fand ihn in Christian Wätjen. Schließlich kaufte das Land Schleswig-Holstein den überwiegenden Teil der Ländereien zur Aufforstung, und der Pächter erwarb die Restflächen inklusive der Gebäude, die durch verschiedenste Nutzungen sehr heruntergekommen waren und unter Denkmalschutz standen. Der Name „Pettluis“ leitet sich im Übrigen nicht aus dem Französischem ab, wie man vermuten könnte, sondern stammt aus dem Wendischen. Es bedeutet so viel wie „am Holze“.

 

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Liebevoll und mit großem persönlichem Einsatz sanierten Andrea und Christian Wätjen die Gutsanlage. Das Herrenhaus nutzen sie selbst als Wohnsitz, in Nebengebäuden wurden Wohnungen zur ständigen Vermietung oder für Feriengäste ausgebaut. Zu den VIP-Gästen zählen auch die Stars der Karl-May-Spiele in Bad Segeberg. Der Hausherr ist ein leidenschaftlicher Sammler alter Landmaschinen und von allerlei Gebrauchsgegenständen vergangener Zeiten. Beim Hofrundgang gewährte er den LandFrauen gern einen Einblick in sein kleines Privat-Museum.

 

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Begeistert waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Ideenreichtum des Ehepaares. In einem alten Trafo-Häuschen beispielsweise wurde eine kleine Wohnung über drei Etagen ausgebaut, über eine alte Außen-Wendeltreppe, die irgendwo ausgebaut wurde, miteinander verbunden. Zum Gut gehört darüber hinaus eine Reitanlage mit einer Reithalle, die verpachtet ist. Andrea Wätjen selbst züchtet seit 17 Jahre White Galloways. Diese seltene Rasse ist friedfertig, extrem genügsam und ist für die ganzjährig Freilandhaltung sehr gut geeignet.

Als die Radfahrerinnen und -fahrer am späten Nachmittag die Rückfahrt antraten, war der gesteckte Zeitplan der Tour längst hinfällig, soviel gab es zu entdecken und zu bestaunen.

 

Inke Studt-Jürs


Auf Schusters Rappen nach Reinfeld

Miteinander. Füreinander. Für Schleswig-Holstein“ – so lautet das Motto im Jubiläumsjahr der LandFrauen in Schleswig-Holstein. Der LandesLandFrauenVerband feiert seinen 75. Geburtstag und das wollen alle LandFrauen im Land gemeinsam feiern. Der Verband rief seine Mitglieder vor Ort auf, 75 Aktionen zu organisieren. Weit mehr sind zusammengekommen! Jede LandFrau kann landesweit an den  verschiedensten Aktionen teilnehmen. Eine Übersicht bietet die Aktionslandkarte auf der Website des Landesverbandes.

 

Unser LandFrauenVerein Neuengörs unternahm am 14. Mai 2022 eine tolle Wanderung durch die blühende Feldmark von der Kirche Neuengörs aus Richtung Reinfeld. Nach 14 km konnten sich die Teilnehmerinnen im Garten der LandFrauen-Präsidentin Ulrike Röhr zusammen mit LandFrauen aus dem Ortsverein Reinfeld bei Kaffee & Kuchen erholen.


Der Prototyp aus Bad Segeberg

Stadtführung Bad Segeberg LandFrauen Neuengörs

„Das wusste ich ja gar nicht!“ – die LandFrauen des Vereins Neuengörs und Umgebung erfuhren während einer Stadtführung durch die Altstadt der benachbarten Kreisstadt Bad Segeberg so einiges, was ihnen bis dato unbekannt war.

 

Vom Treffpunkt vor der Tourist-Information im sogenannten Wickel-Haus, benannt nach Heinrich Wickel, dem Initiator des Sole- und Kurbetriebs der Stadt, ging es unter sachkundiger Führung von Frau Funk zum Marktplatz, der zurzeit saniert wird.

Stadtführung Bad Segeberg LandFrauen Neuengörs

In Nachbarschaft zum Platz liegt die Marienkirche, eine große dreischiffige Kreuzbasilika, deren Grundsteinlegung in der Mitte des 12. Jahrhunderts in unmittelbaren Zusammenhang mit der Christianisierung slawisch-heidnischer Gebiete östlich des Limes Saxoniae steht. Die Kirche und das angrenzende Kloster lagen im Schutz der Siegesburg auf dem Kalkberg. Die Baumeister probierten sich bei der Errichtung des Gotteshauses an dem für sie bis dahin unbekannten Baustoff Backstein und so wurde die spätromanische Marienkirche zum architektonischen Vorbild der jüngeren Dome in Lübeck und Ratzeburg. Auch an den Gipssteinkapitellen im Innentraum wurden verschiedene Formen getestet. Überraschend ist auch, dass die Feldsteinmauer der Ostfassade nicht der älteste Teil der Kirche ist, wie viele LandFrauen vermuteten. Mit den Feldsteinen wurde nach dem 30-jährigen Krieg der durch Kampfhandlungen zerstörte Ostchor geschlossen, da Backsteine zu der Zeit Mangelware waren.

Stadtführung Bad Segeberg LFV Neuengörs

Die Stadttour führte weiter zum alten Rathaus und zum Alt-Segeberger Bürgerhaus, das ein Heimatmuseum beherbergt. Schräg gegenüber dieser Häuserzeile in der Lübecker Straße liegt das Mahnmal zur Erinnerung an die alte Synagoge der Stadt, deren Reste 1962 abgerissen wurden. Dieser Ort des Gedenkens wurde im Herbst dieses Jahres um eine die Fassade nachbildende, offene Stahlkonstruktion ergänzt. Die so erweiterte Gedenkstätte macht die Geschichte der lebendigen jüdischen Gemeinde noch begreifbarer.

Stadtführung Bad Segeberg LFV Neuengörs

Zum Abschluss des Rundgangs ging es dann vorbei am Fledermauszentrum Noctalis auf den Kalkberg, der einen weiten Ausblick über den Großen Segeberger See und die herbstlich-sonnige Landschaft bot.

 

Text und Fotos: Inke Studt-Jürs

 


Erntedank-Impressionen

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Und zum Nachtisch eine Cosmea

„Was man nicht alles essen kann!“ staunten die Neuengörser LandFrauen, die die letzten sonnigen Herbsttage für einen Besuch der Gärtnerei „Wilde Kost“ in Blunk nutzten. Wo anderenorts bereits die Gemüse- und Obstgärten scheinbar abgeerntet waren, wurden die Exkursionsteilnehmerinnen unter Führung der Gärtnerin Anja Christiansen auf der Wildkräuterwiese und dem Gemüseacker noch fündig. Giersch, Knöterich und Franzosenkraut waren reichlich vorhanden.

 

Anja Christiansen betreibt seit 2006 die Gärtnerei am Rande der holsteinischen Schweiz und hat sich auf den biologischen Anbau von essbaren Wildkräutern und alten Gemüsesorten spezialisiert. Sie ist dem Bioland-Verband angeschlossen. Seit 2014 ist der Betrieb als Solidarische Landwirtschaft organisiert, d.h. die Produkte werden nicht an Kunden verkauft, sondern interessierte Abnehmer und die Gärtnerei haben sich zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen. Die Mitglieder zahlen monatlich einen festen Beitrag und erhalten wöchentlich eine saisonal zusammengestellte Kiste mit Obst, Gemüse und Kräutern. An zwei Tagen in der Woche können die Waren abgeholt werden. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: für den Betrieb ergeben sich durch die Mitgliedsbeiträge feste monatliche Einnahmen und die Mitglieder erhalten frische Produkte aus der Region.

 

Auf ihrem gemeinsamen Spaziergang durch die Gärtnerei stellte Anja Christiansen den LandFrauen verschiedene Wildkräuter vor und erläuterte ihren besonderen Wert in der Ernährung. Die Brennnessel enthält beispielsweise viel Eisen, wirkt entwässernd und blutreinigend. Jetzt im Herbst kann man die Brennnesselsaat sammeln, trocknen und damit im Winter das Müsli aufwerten. Erstaunlich: der viel verschriene Giersch enthält mehr Vitamin C als Orangen und hilf bei durch Rheuma und Gicht verursachten Beschwerden. Franzosenkraut, auch Knopfkraut genannt, enthält viel Kalzium.

 

Es gab auch einige Kostproben wie Kräuterquark und -butter sowie kleine Blätterteigtaschen mit einer Füllung aus Frischkäse und Brennnesseln. Den Besucherinnen blieb sicherlich auch die überraschend intensive Schärfe in Erinnerung. Gut, dass zum Nachtisch noch ein zartes Blütenblatt der Cosmea gezupft werden konnte.

 

Inke Studt-Jürs

 

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Geschichtspfad Marineartilleriearsenal Wahlstedt

Die Neuengörser LandFrauen nutzten in diesem Jahr ihre Radtour für einen Ausflug in die Vergangenheit: eine Vergangenheit, die die Stadt Wahlstedt bis in die heutige Zeit prägt. Ziel war das dortige Informations- und Dokumentationszentrum des ehemaligen Marineartilleriearsenals.

Frau Angelika Remmers, Vorsitzende der VHS Wahlstedt

 

Frau Angelika Remmers, Vorsitzende der VHS Wahlstedt, hieß die Gruppe im Wasserwerksbunker des Arsenals willkommen und schilderte kenntnisreich die Geschichte und die Bedeutung der einstigen Militäreinrichtung. Ab 1937 begann man mit dem Aufbau des Marine-Artillerie-Arsenals Fahrenkrug im Segeberger Forst am Rande von Wahlstedt. Wahlstedt selbst war damals nur ein kleines Dorf mit 750 Einwohnern. Das Gelände umfasste insgesamt 500 ha. Zwei Drittel der Fläche war Wald, in dem über 233 Bunker als Munitionsdepots gebaut wurden. Auf der übrigen Fläche wurden Fabriken zur Munitionsfertigung und –instandsetzung, Energieversorgung, Stabs- und Verwaltungsgebäude sowie Sicherheitsanlagen errichtet.

 

In diesem Komplex wurde von ca. 2000 Arbeiterinnen und Arbeitern rund um die Uhr in 4 Schichten Munition für die Kriegsmarine gefertigt. Die Arbeitskräfte kamen aus einem großen Umkreis mit Fahrrad, Bus und Bahn. Aber auch viele Fremdarbeiter, aus Lettland und der Ukraine verschleppt, und russische Kriegsgefangene mussten im Arsenal Zwangsarbeit verrichten. Eine Gedenkstätte erinnert an die vielen ausländischen Zwangsarbeiter und ihre Leiden.

 

Mit Ende des 2. Weltkriegs übernehmen die englischen Truppen das Arsenal. Von 1945 bis 1949 mussten 50.000 Tonnen Munition vernichtet werden. Die Bunker wurden gesprengt und das Gelände demontiert. Die Werkstattgebäude blieben jedoch größtenteils erhalten und konnten ab 1947 einer zivilen Nutzung zugeführt werden.

 

In Wahlstedt hatten sich inzwischen viele Ausgebombte und Flüchtlinge eingefunden. In den Werkstätten wurden u.a. Ausbildungswerkstätten eingerichtet, um z.B. Russlandheimkehrern, die durch den Krieg keine Ausbildung erhalten hatten, eine Lehre zu ermöglichen. In anderen Gebäuden siedelten sich Betriebe an, u.a. das Glaswerk, Arko (1948), Pelz, Lichtenheldt, später Grundfos.

 

Wahlstedt entwickelte dadurch von einem Dorf zu einer Kleinstadt mit heute 10.000 Einwohnern aus 60 Nationen. Im Wasserwerksbunker kann dieser Weg anhand einer informativen Ausstellung nachverfolgt werden. Ein Geschichtspfad durch die Stadt informiert auf Infotafeln über den Aufbau und die Aufgaben des Arsenals vor und im 2. Weltkrieg, die Arsenalsauflösung und die friedliche Nutzung nach Kriegsende. Federführend für die Aufarbeitung dieses Kapitels der Ortsgeschichte ist das engagierte Heimat- und Handwerksmuseum, das der Volkshochschule Wahlstedt e.V. angeschlossen ist.

 

Text und Fotos: Inke Studt-Jürs


Kommodige Wiehnachtstied

Am Abend vor dem Nikolaustag trafen sich die Mitglieder des Seniorenclubs Wakendorf I und des LandFrauenVereins Neuengörs im Dorfgemeinschaftshaus in Bühnsdorf, um sich bei selbstgebackenen Keksen, Stollen, Punsch und Tee gemeinsam auf die Weihnachtszeit einzustimmen. Es war so richtig "koomodig"! Ulli Brüchmann, der über lange Jahre für die Sendung "Hör mal ’n beten to" des Senders NDR 1 Welle Nord als Autor und Sprecher tätig war, lies mit lustigen und besinnlichen Weihnachtsgeschichten auf Platt die richtige Weihnachtsstimmung aufkommen. Er las aus Werken von Rudolf Kienau und Reimer Bull, aber viele Geschichten stammten auch aus eigener Feder. Die Zuhörer waren nicht nur von Rudolf Kinaus traditionellem "Bruunen Schimmel" angetan, ganz besonders traf der Verteller die Herzen der Zuhörer mit "Peter trekt ut", der plattdeutschen Übersetzung von Astrid Lindgrens "Pelle zieht aus".



Besuch des Gutes Schierensee

Der Herbstausflug führte die Neuengörser LandFrauen zum Gut Schierensee, einem außergewöhnlichen Kulturdenkmal in Schleswig-Holstein. Das am Westensee idyllisch gelegene Gut wurde bereits im Mittelalter erwähnt, wurde aber Ende des 18. Jahrhunderts besonders durch Caspar von Saldern geprägt. Der Staatsminister der Zarin Katharina II von Russland erkor das Anwesen zu seinem Altersruhesitz. Die Anordnung von Herrenhaus mit Ehrenhof, Wirtschaftshof und Waldpark auf dem nahen Heeschenberg ist seit dieser Zeit unverändert. Gut Schierensee befindet sich seit 1997 im Besitz der Günther Fielmann Stiftung Schierensee, die sich engagiert für dessen Erhalt einsetzt.

 

Die Gutsverwalterin Frau Münker empfing die Besuchergruppe und führte sie durch die Repräsentationsräume mit dem Mobiliar aus dem 18. Jahrhundert, den Gemälden und der Bibliothek. Anders als in anderen Museen und Schlössern durfte auf den Stühlen auch mal Platz genommen werden. Im Anschluss ging es zusammen mit Herrn Hinrichsen, einem der fünf festangestellten Gärtner, durch die Garten- und Parkanlage. Caspar von Saldern ließ den Garten Ende des 18. Jahrhunderts als sogenannten Eremitage-Garten anlegen. Er war zwar noch vom Rokoko geprägt, galt aber bereits als Vorbote des englischen Landschaftsgartens. Die Pflege der Parkanlage wurde über viele Generationen vernachlässigt. Der jetzige Besitzer möchte nun in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege die Anlage aus ihrem Dornröschenschlaf wecken und die ursprünglichen Strukturen wieder erstehen lassen.

 

Neben dem Kulturdenkmal gehört auch ein Wirtschaftsbetrieb zum Gut. Die Ländereien werden ökologisch nach den Bioland-Richtlinien bewirtschaftet. Zum Abschluss des Besuchs führte Herr Maschmann die LandFrauen durch die Stallungen. Auf dem Hof werden Holsteiner Pferde gezüchtet, eine traditionelle und beliebte Sportpferderasse aus Schleswig-Holstein. Daneben werden Limousin-Rinder gezüchtet. Dabei handelt es sich um eine robuste Fleischrinderrasse, die ursprünglich aus Frankreich stammt. Etwas Besonderes stellt der Einsatz für das Kärtner Brillenschaf dar. Der Bestand dieses widerstandsfähigen Schafes mit der auffälligen schwarzen Pigmentierung rings ums Auge ist weltweit gefährdet. Das Gut Schierensee und auch der Partnerbetrieb Hof Lütjensee tragen durch die Zucht zum Erhalt dieser Rasse bei. Warum gerade diese Schafrasse, lässt sich natürlich leicht erraten!

 

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Erdbeeren brauchen viel Zuneigung

Der diesjährige Juli-Ausflug führte die Neuengörser LandFrauen in den Westen des Kreises Segeberg auf den Erdbeerhof Kaack. Bevor es auf das Feld ging, stellte der Betriebsleiter Konstantin Kaack den Betrieb und den Anbau von Erdbeeren in einer Präsentation vor. „Seit 1983 bauen wir Erdbeeren an“, erläuterte der 35-Jährige. Die Anbaufläche erreicht mittlerweile 40 ha. Durch geschickte Sortenkombination und den Anbau in Folientunneln beginnt die Saison auf dem Betrieb bereits Anfang Mai und endet erst Ende September. Dabei werden die Erdbeeren ausschließlich für die Direktvermarktung angebaut. Die Früchte werden an Verkaufsständen zwischen Kiel und Hamburg, über den Einzelhandel oder zum Selberpflücken angeboten. Dabei gilt immer die 100% Frische-Garantie: täglich frisch gepflückt direkt vom Feld an den Stand. Zu den Erdbeeren gesellt sich als zweite Sommerfrucht die Himbeere mit einer Fläche von 1 ha (0,5 ha im Folientunnel).

 

Auf weiteren 40 ha des Betriebes werden Erdbeeren auf hohem hygienischem Niveau vermehrt. Die Jungpflanzen finden in Deutschland, Dänemark und im Baltikum, also in Regionen mit ähnlichen klimatischen Verhältnissen ihren Absatz.
Die LandFrauen und –männer bewunderten das Personal-Management des Betriebsleiters. Neben der Familie und 25 Festangestellten kommen in der Saison 80 Aushilfskräfte aus der Region für die Auslieferung und den Verkauf der Früchte dazu. Zum Pflücken reisen bis zu 100 Saisonarbeitskräfte aus Osteuropa an, denen auch entsprechende Unterkünfte auf dem Hof oder im näheren Umfeld angeboten werden.


Ist die Sommerfruchtsaison beendet, kehrt keineswegs Ruhe ein auf dem Betrieb. „Wir schenken den Franzosen Glück“, so Konstantin Kaack. Auf 20 ha werden Maiglöckchen für den französischen Markt produziert. Hier liegt in den Monaten September bis November der Hauptarbeitsschwerpunkt. Bei unserem westlichen Nachbarn ist es üblich, sich am 1. Mai mit einem Topf oder einem Strauß Maiglöckchen Glück zu wünschen.

 

Dann ging es aber mit dem Besucherwagen hinaus auf die Erdbeer- und Himbeerfelder, wo der Betriebsleiter weiter viele Fragen rund um seinen Betrieb beantwortete und die eine oder andere Frucht genascht werden durfte.

 

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Neuengörser Landfrauen sind nicht aus Zucker! ...und das Museum nicht von 1606!

Der Landfrauenverein Neuengörs und Umgebung e. V. ließ sich durch Regen nicht von seiner traditionellen Frühjahrsradtour abhalten. 15 sportliche Mitglieder des Vereins machten sich bei leicht bewölktem Himmel pünktlich wie immer an der Neuengörser Osterkirche auf ihre etwa 30 km lange Tour. Auf romantischen und kaum befahrenen Nebenwegen gelangten sie über Mielsdorf, Weede und Christiansfelde in etwa einer Stunde zum Zwischenziel – dem Museum Alt-Segeberger Bürgerhaus.

 

Dort angekommen, stießen 5 weitere Mitglieder des Vereins zur Gruppe und alle wurden auf unterhaltsame und sehr sachkundige Weise von Museumsleiter Nils Hinrichsen durch das neu konzeptionierte Museum geführt. Er berichtete von einer spannenden Geschichte dieses noch älter als bisher geglaubten Hauses. Seit der Gründung des Museums war nämlich an der restaurierten Fassade – dem Prachtgiebel – „ANNO DOM. 1606“ zu lesen. Doch dieses Haus ist, wie Hinrichsen akribisch recherchiert hatte, noch beinahe 70 Jahre älter. „Wenige Jahre nach dem verheerenden Stadtbrand von 1534 war dieses Haus als eines der ersten Wohnhäuser Segebergs bereits wieder aufgebaut“ betonte er.

 

Ein Forschungsprojekt im Jahr 2012 ergab, dass die meisten Eichen, die für den Bau dieses Hauses verbaut wurden, bereits im Winter 1540/41 geschlagen wurden. Diese erste Spur brachte den Historiker auf eine weitere Idee, die zwar aufwendig aber von Erfolg gekrönt war. Nun steht fest: Das Alt-Segeberger Bürgerhaus wurde im Jahr 1541 gebaut. Und das Holzschild am Giebel wurde inzwischen durch ein neues ersetzt.

 

Während die Landfrauen dieser spannenden Geschichte lauschten, prasselte draußen bereits ein heftiger Schauer nieder. Und der nächste lief den Damen wenig später über den Rücken, als ihnen nämlich gleich nach dem Start zur zweiten Etappe sprichwörtlich die Luft wegblieb. Die Luft aus einem der 15 Hinterreifen. Alles Pumpen half nichts - es musste repariert werden.

 

Das Glück im Unglück war zum einen der Ort des Geschehens. Denn der Weg zur nächsten Fahrradwerkstatt war nicht weit. Und auch der Zeitpunkt hätte kaum besser gewählt werden können - es zischte zur besten Ladenöffnungszeit. Die Gruppe teilte sich an dieser Stelle und zwei Radlerinnen brachten den kaputten Drahtesel in die Fahrradwerkstatt Wiencke in der Hamburger Straße, während der Rest der Gruppe weiterfuhr. In einer Rekordzeit von 9 Minuten wechselte Fahrradfachmann André Schröder dort den Schlauch des Hinterrades aus. Diese Zeit reichte leider nicht aus, um die Regenwolke vorüberziehen zu lassen. Die Fahrt musste in strömendem Regen fortgesetzt werden.

 

Nächstes Ziel: „Landcafé zu den Linden“ in Mözen. Völlig durchnässt angekommen stärkten sich die Damen mit einem leckeren Stück Torte und wärmten sich an heißem Kaffee, bevor es auf den „letzten Teil der Reise“ – dem nach Hause – ging. Es hatte sich leider eingeregnet, aber die Neuengörser Landfrauen sind ja bekanntlich nicht aus Zucker.

Text und Fotos: Karen Birkner

 

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LandFrauenVerein Neuengörs und Umgebung e.V.
1. Vorsitzende
Ulrike Elvers
Dorfstraße 46
23845 Bühnsdorf

 

Telefon: 04550 527
E-Mail info@landfrauen-neuengoers.de